Leichte Sprache

Lebenshilfe Peine-Burgdorf übersetzt Texte über Vereinte Nationen

Das Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Peine-Burgdorf (LHPB) hat ausgewählte Internettexte der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN) in Leichte Sprache übersetzt: dgvn.de/leichte-sprache. Die Seiten wurden jetzt veröffentlicht und bieten einen leichten Zugang zu Informationen über die Vereinten Nationen, ihren Aufgaben und Arbeitsfeldern Frieden, Menschenrechte, Umweltschutz und Klimawandel.

Informationen in Leichter Sprache zu politischen, gesellschaftlichen und historischen Kontexten sind wichtig, damit möglichst viele Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und dies mitgestalten können. Man geht davon aus, dass aktuell mehr als 6 Millionen Menschen in Deutschland von Leichter Sprache profitieren.

Eine Internetseite in Leichter Sprache ist mehr als nur Texte übersetzen. "Auch die Navigation der Seite muss leicht sein. Zum Beispiel müssen die Texte in Leichter Sprache einfach zu finden sein, die Navigation muss klar, die einzelne Seite darf nicht zu überfrachtet sein, Bild und Text müssen deutlich voneinander getrennt angelegt werden", berichtet Ulrike Treptow, Leiterin des Büros für Leichte Sprache bei der LHPB. Seit vier Jahren übersetzt sie gemeinsam mit einer Kollegin Texte in Leichte Sprache. Eine ausgebildete Prüfgruppe, bestehend aus vier Menschen mit Hilfebedarf, prüft die Texte anschließend auf Verständlichkeit. "Die Texte waren schon schwierig", stellt Prüfer Jürgen Braun fest. "Aber es war auch interessant", ergänzt sein Kollege Benjamin Lukas, "weil wir viel darüber erfahren haben, was die Vereinten Nationen machen. Gerade im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine oder den Protesten im Iran."
Darüber hinaus berät Treptow Unternehmen, Vereine und Behörden zu Einfacher und Leichter Sprache und bietet Schulungen für deren Mitarbeiter:innen an.

Gerade Informationen zu komplexen Themen, wie zum Beispiel Politik, müssen für einen Großteil der Gesellschaft verständlich sein. Sonst bleibt die Diskussion darüber nur einem bestimmten Personenkreis vorbehalten. Eine demokratische Gesellschaft sollte aber alle mitnehmen, so auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen schwere Texte mit langen Sätzen und vielen Fremdwörtern nicht gut verstehen – Kinder, Menschen mit Hilfebedarf, hochbetagte Senior:innen, Menschen, die gerade Deutsch lernen und viele mehr. "Bei der Übersetzung für die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen habe ich noch einiges dazu gelernt. Leichte Sprache ist also für alle", so Treptow.